Essensgutscheine in Frankreich
Ein wesentlicher Vorteil im Jahr 2025?
Essensgutscheine, auch Tickets Restaurant oder Titre Restaurant genannt, bilden in Frankreich eine weit verbreitete Form des Sozialvorteils, die den Arbeitnehmern eine zusätzliche Kaufkraft verschafft. Sie werden oft von Arbeitgebern als steuerfreie Leistung angeboten.
Was sind Essensgutscheine?
Essensgutscheine sind Vorteile, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zur Finanzierung von Mahlzeiten anbieten. Sie können entweder als Papiergutscheine ausgegeben oder elektronisch über eine Karte, die ähnlich wie eine Bankkarte funktioniert, aufgeladen werden. In den letzten Jahren hat sich jedoch der Trend immer mehr in Richtung elektronischer Essensmarken verstärkt. Zu den bekanntesten Anbietern diese Essenschecks zählen Edenred, Groupe Up, Sodexo und Bimpli.
Wer hat Anspruch auf Essensgutscheine?
Wenn in einem Unternehmen Essensgutscheine angeboten werden, haben alle Arbeitnehmer, unabhängig von ihrem Arbeitsvertrag, Anspruch auf diese Leistung. Dazu zählen Arbeitnehmer, unabhängig von der Art ihres Arbeitsvertrages (befristet oder unbefristet), Teilzeitkräfte, Praktikanten und Auszubildende.
Es besteht jedoch kein gesetzlicher Anspruch auf die Bereitstellung von Essensschecks. Die Entscheidung liegt im Ermessen des Arbeitgebers. Er kann die Verpflegung seiner Beschäftigten auch auf andere Weise übernehmen, z. B. durch einen Zuschuss zum Mittagessen oder die Einrichtung eines Betriebsrestaurants.
Welche Regeln gelten für Essensgutscheine?
Der Arbeitgeber stellt die Gutscheine in der Regel monatlich zur Verfügung und übernimmt mindestens 50 % des Gutscheinwertes. Die Arbeitgeberbeteiligung muss zwischen 50 % und 60 % des Werts des Essensgutscheins liegen. Der Nennwert der einzelnen Schecks kann vom Arbeitgeber festgelegt werden und liegt in der Regel zwischen 7 € und 13 €. Es gibt keinen gesetzlichen vorgeschriebenen Betrag.
Seit dem 1. Januar 2025 wurde die Befreiungsgrenze für den Arbeitgeberanteil an der Finanzierung von Essensgutscheine auf 7,26 € pro Gutschein angehoben (zuvor 7,18 €). Innerhalb dieser Grenze ist der Arbeitgeberbeteiligung von Sozialabgaben befreit. Diese Erhöhung soll Arbeitgeber dazu anregen, ihren Beitrag zu erhöhen. Wird diese Befreiungsgrenze überschritten, wird der darüberhinausgehende Arbeitgeberanteil wieder in die Bemessungsgrundlage für die Berechnung von Sozialversicherungsbeiträgen einbezogen.
Der Arbeitnehmeranteil wird über die Gehaltsabrechnung abgerechnet und entsprechend vom Gehalt abgezogen. Für krankheitsbedingte Abwesenheit oder Urlaube entfällt der Anspruch auf Essensgutscheine für diesen Zeitraum. Die entsprechenden Anpassungen müssen in der Regel Folgemonat vorgenommen werden.
Wie können die Essensgutscheine verwendet werden?
Die Essensgutscheine können entweder in teilnehmenden Restaurants, Cafés und Bäckereien eingelöst werden, oder können auch für den Einkauf im Supermarkt verwendet werden.
Die 2022 eingeführte Regelung, die die Verwendung von Restaurantgutscheinen für alle Lebensmittel – unabhängig davon, ob sie direkt verzehrbar sind oder nicht (wie Nudeln Reis, Öl, Mehl etc.) – ermöglicht, wurde nun um weitere zwei Jahre bis Ende 2026 verlängert. Dies wurde durch das Gesetz Nr. 2025-56 zur Verlängerung der Ausnahmeregelung festgelegt, das im Amtsblatt vom 22. Januar 2025 veröffentlicht wurde. Bis Ende 2026 können die Essensgutscheine somit weiterhin für Lebensmittelprodukte eingelöst werden. Ausgenommen von der Verwendung der Essensgutscheine sind alkoholische Getränke, tierische Produkte und alle Nicht-Nahrungsmittelprodukte.
Es gilt eine Obergrenze von 25 € pro Tag, die nicht überschritten werden kann. Zudem können die Gutscheine ausschließlich an Werktagen verwendet werden, an Sonn- und Feiertragen ist ihre Nutzung nicht gestattet.
Die in einem Kalenderjahr ausgeteilten Essensgutscheine behalten ihre Gültigkeit bis zum Februar des Folgejahres, danach verfallen sie. In der Praxis kann der angesammelte Restsaldo zum Ende Februar auf das Folgejahr übertragen werden, ohne dass der aktuellen Restbetrag verfällt. Diese Essensgutscheine behalten dadurch ihre Gültigkeit bis zum Februar des weiteren Folgejahres.
Welche Perspektive für die Essensgutscheine?
Bis 2026 können die Titres Restaurant weiterhin für Lebensmitteleinkäufe im Supermarkt genutzt werden. Es steht zur Debatte, eine doppelte Obergrenze der täglichen Nutzung einzuführen: eine höhere Obergrenze für die Verwendung in teilnehmenden Restaurants und eine niedrigere für Einkäufe im Supermarkt.
Seitens der Händler wird vorgeschlagen, die Kommissionen auf die anfallenden Transaktionen zu reduzieren. Darüber hinaus wird in Erwägung gezogen, die Nutzung der Essensgutscheine auch auf Sonn-und Feiertageauszuweiten. Ein weiterer Punkt ist die Dematerialisierung der Essensgutscheine bis 2026, um den Handhabung zu vereinfachen und die Nutzung zu modernisieren.
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